In der Vorweihnachtszeit häufen sich bestimmte Cyberbedrohungen, die es besonders auf Menschen abgesehen haben, die auf Schnäppchenjagd sind oder auf den letzten Drücker ihre Weihnachtseinkäufe erledigen. Leider bringt das nicht nur spontane Glücksgriffe mit sich, sondern birgt auch Risiken. Die größten Gefahren, auf die ihr beim Online-Shoppen besonders achten solltet, findet ihr hier:
Fake Shops: Verlockende Angebote mit fatalen Folgen
Ein beliebtes Mittel von Cyberkriminellen sind Fake Shops – gefälschte Online-Shops, die oft in Suchmaschinen ganz oben unter „gesponsert“ angezeigt oder in sozialen Medien beworben werden, um Kunden in die Falle zu locken. Das Fatale: Die Seiten sehen oft genauso aus wie die offiziellen Seiten bekannter Händler und locken mit unschlagbaren Schnäppchen. Das Ziel der Cyberkriminellen ist es, Verbraucher dazu zu bringen, eine Bestellung aufzugeben und mit Kreditkarte zu bezahlen. Das Geld wird eingezogen, doch die Ware kommt nie oder in minderwertiger Qualität an, weil es den vermeintlich seriösen Shop in Wirklichkeit gar nicht gibt. Doch nicht nur das: Die Betrüger verwenden außerdem die Kreditkartendaten für weitere illegale Transaktionen oder verkaufen diese sogar an andere weiter.
So schützt ihr euch:
- Kauft nur in bekannten und vertrauenswürdigen Online-Shops ein!
- Seid skeptisch gegenüber Shops, die in Suchmaschinen als Anzeige erscheinen!
- Überprüft die Angaben zum Online-Shop wie Name, Adresse und Kontaktdaten! Fehlende oder unvollständige Informationen deuten oft auf einen Fake Shop hin.
- Vergleicht Preise und Produktbeschreibungen mit anderen Shops! Wenn etwas zu gut ist, um wahr zu sein, ist es das oft auch.
- Nutzt Kreditkarten oder Zahlungsdienste mit Käuferschutz! Vermeidet Zahlungsarten ohne Rückbuchungsoption wie Vorkasse oder Überweisungen!
Vermeintliche Schnäppchen in sozialen Medien
Besonders über soziale Medien wie Facebook, Instagram oder TikTok werden in der Vorweihnachtszeit vermeintliche Trend-Produkte zu Schnäppchenpreisen angeboten, die nicht selten durch gefälschte Videos von Prominenten oder Influencern beworben werden. Dubiose Verkäufer möchten Verbraucher dazu bringen, auf einen Link zu klicken, der sie zu einer Website führt, wo das Produkt gekauft werden kann. Nach Eingabe aller wichtigen Daten erhalten die Käufer zwar das bestellte Produkt, zahlen jedoch einen hohen Preis. Denn ihre persönliche Daten können später für weitere Betrugsversuche, gezielte Werbung oder Manipulation genutzt werden.
So schützt ihr euch:
- Seid vorsichtig bei Käufen über soziale Medien, besonders bei ungewöhnlich niedrigen Preisen!
- Folgt nur verifizierten oder vertrauenswürdigen Accounts auf Social Media!
- Überprüft die Quelle, Authentizität und Aktualität von Informationen, bevor ihr sie teilt!
- Klickt nicht auf Links oder Anzeigen mit unrealistisch günstigen Angeboten!
- Gebt niemals persönliche Daten auf einer Website ein, die ihr über einen Social Media Link erreicht habt!
Phishing-E-Mails: Lockangebote mit bösen Absichten
Phishing-E-Mails sind eine der häufigsten Cyberbedrohungen in der Weihnachtszeit. Diese gefälschten Mails wirken, als kämen sie von bekannten Online-Shops wie beispielsweise Amazon und enthalten oft verlockende Geschenkideen zu attraktiven Preisen. Per Klick auf den Angebotslink gelangen potenzielle Käufer direkt auf die Anmeldeseite des Shops, der zwar täuschend echt wirkt, jedoch eine Fälschung ist. Wer darauf hereinfällt und seine Zugangsdaten und andere sensible Informationen eingibt, macht nicht seinen Liebsten, sondern Kriminellen ein Geschenk – denn diese nutzen die erlangten Informationen und tätigen Einkäufe auf Kosten unwissender Nutzer.
So schützt ihr euch:
- Öffnet keine E-Mails von unbekannten oder verdächtigen Absendern!
- Überprüft die Absenderadresse, den Betreff und den Inhalt der E-Mail auf Rechtschreib- und Grammatikfehler sowie mögliche andere Hinweise auf eine Fälschung!
- Klickt nicht auf Links oder Anhänge in verdächtigen E-Mails!
- Gebt keine persönlichen Daten auf Websites ein, die ihr über einen E-Mail-Link erreicht habt!
- Seid ihr unsicher, ob eine E-Mail echt ist? Kontaktiert den Absender über einen anderen Kanal, wie Telefon oder die offizielle Website!
Risiken beim Kauf gebrauchter Technik
Nachhaltigkeit ist wichtig. Viele entscheiden sich deshalb für den Kauf gebrauchter Elektronik. Doch gerade bei technikbasierter Second-Hand-Hardware wie z.B. Babyfons und -kameras oder Elektrospielzeug besteht die Gefahr, dass diese manipuliert wurden. Cyberkriminelle können die Firmware – die sogenannte Brücke zwischen Hardware-Produkt und Software-Funktionalität – solcher Geräte überspielen, um Zugriff darauf zu erhalten und persönliche Daten auszuspähen. Babys, die wir wie unseren Augapfel schützen, können damit über Babyfon und -kamera beobachtet werden. Sogar Videos werden aufgenommen und weiterverkauft oder die Sprachfunktion des Babyfons wird aktiviert und die Babys mutwillig erschreckt.
So schützt ihr euch:
- Kauft gebrauchte Technik, wenn möglich, nur von vertrauenswürdigen Quellen!
- Aktualisiert die Firmware gebrauchter Geräte nach dem Kauf, um sicherzustellen, dass keine schädliche Software installiert ist!
- Haltet eure Geräte und Software aktuell, indem ihr regelmäßige Updates durchführt und somit bekannte Sicherheitslücken schließt!
- Nutzt Sicherheitssoftware! Diese Programme bieten Schutz vor schädlichen Webseiten und warnen euch, bevor ihr gefährliche Seiten besucht.
Cyberangriffe sind nicht nur in der Weihnachtszeit eine ernstzunehmende Gefahr. Mit ein wenig Vorsicht und gesundem Menschenverstand kann sich jedoch jeder vor den meisten dieser Bedrohungen schützen. Bleibt wachsam und informiert euch regelmäßig über aktuelle Bedrohungen, um nicht in die Falle von Cyberkriminellen zu tappen. Ich hoffe, dass euch diese Tipps geholfen haben, und ihr ein sicheres und frohes Weihnachtsfest verbringen könnt.