CANCOM: Erzähle uns etwas über deinen beruflichen Werdegang! Wie kam es dazu, dass du eine Karriere in der IT-Branche eingeschlagen hast?
Kristina: Ich habe Wirtschaftswissenschaften an der Universität Köln studiert und anschließend am Lehrstuhl gearbeitet. Doch irgendwann wollte ich von der Theorie in die Praxis wechseln und bin vor fast 20 Jahren zu CANCOM gekommen. Dabei habe ich mich bewusst für die IT-Branche entschieden, weil sie für ständigen Wandel steht. Es gibt immer neue Technologien, Projekte, Arbeitsweisen und Kundenanforderungen, die den Arbeitsalltag abwechslungsreich und spannend machen. Ein Job mit monotonen Aufgaben wäre nichts für mich. Nebenbei teile ich als Dozentin für Kommunikation und Wirtschaftswissenschaften mein Wissen mit Studierenden an Hochschulen, denn die Verbindung von Theorie und Praxis ist mir besonders wichtig. Durch die gemeinsame Analyse von Use Cases vermittle ich den Studierenden einen praxisnahen Einblick, um sie gezielt auf den Berufseinstieg vorzubereiten.
CANCOM: Wie bist du dann Senior Vice President (SVP) geworden?
Kristina: Ursprünglich habe ich bei CANCOM im Marketing angefangen und war als Partner Account Managerin für zwei große Hersteller tätig. Später wurde ich Assistentin der Geschäftsführung, wodurch ich bereits tiefe Einblicke in die Aufgaben und die Rolle eines Senior Vice Presidents erhielt. Danach leitete ich drei Jahre lang das Vertriebsteam in der Region West. 2022 wurde mir die Rolle des SVP für diese Region angeboten. Meine Karriere verlief also sehr organisch – ich musste mich nie aktiv auf eine neue Position bewerben. Die Dinge haben sich meist gut ineinandergefügt. Meine Karriere hier im Unternehmen ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie man bei CANCOM Erfolgsgeschichte schreiben kann – dass man nach dem Studium hier anfängt und von einer Marketing-Mitarbeiterin zur SVP wird. Das zeigt, dass Leistung und Engagement hier anerkannt und belohnt werden. CANCOM bietet nicht nur den Raum für persönliche und berufliche Entwicklung, sondern fördert sie aktiv.
CANCOM: Was sind deine Aufgaben als Senior Vice President? Welche Fähigkeiten sind dafür besonders wichtig?
Kristina: Ich verantworte die Region West bei CANCOM mit rund 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus Vertrieb, Solution Design und Solution Integration. Dazu gehört die finanzielle Verantwortung, die Unternehmensstrategie auf unseren Bereich herunterzubrechen und konkrete Maßnahmen abzuleiten, um die vorgegebenen Ziele zu erreichen. Auch organisatorische Veränderungen wie neue Standorte oder inhaltliche Optimierungen fallen in meinen Aufgabenbereich.
Wichtige Fähigkeiten in meiner Position sind Durchsetzungsvermögen, klare Kommunikation und Entscheidungsfreude. Gerade in einem großen Team braucht es eine Person, die eine Richtung vorgibt und Entscheidungen trifft. Auch strategisches Denken ist wichtig, um Ziele umzusetzen und Prioritäten zu setzen. Dabei gilt es, einen Rahmen für das Team vorzugeben. Ich vergleiche meine Rolle oft mit einem Trainer, der seine Mannschaft auf ein gemeinsames Ziel einschwört.
CANCOM: Was begeistert dich an deinem Job besonders?
Kristina: Mich begeistert die Zusammenarbeit mit meinem Team. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sehr motiviert und engagiert. Das macht einfach Spaß. Auch die Kooperation mit Herstellern und Partnern macht viel Freude. Am allerliebsten bin ich aber im direkten Kontakt mit Kunden. Mit ihnen ins Gespräch zu gehen, ihre Anforderungen zu verstehen und die beste Lösung für sie zu finden, das ist genau mein Ding.
CANCOM: Welche Herausforderungen gibt es in deinem Job und wie gehst du damit um?
Kristina: Zu einer der größten Herausforderungen gehören die immer komplexer werdenden Kundenanfragen, insbesondere bei aktuellen Trends wie in den Bereichen IT-Security oder Künstlicher Intelligenz. Hier ist ein starker Beratungsansatz essenziell, um gemeinsam mit den Kunden die beste Lösung zu erarbeiten. Denn viele Kunden wissen oft noch gar nicht, was sie benötigen. Es ist besonders wichtig, dass wir uns in den Kunden reindenken und sein Business verstehen. Dabei profitieren wir von unserem tollen Team und einem breiten Leistungsportfolio.
Zudem gibt es Herausforderungen in der Mitarbeiterführung besonders bei schwierigen Gesprächen. Dinge, die gut laufen, kommen nicht zu mir. Themen, die auf meinem Tisch landen, sind eher Dinge, die nicht so gut laufen und problematisch sind. Hier ist eine klare Kommunikation entscheidend.
Bei auftretenden Herausforderungen versuche ich, mir einen Überblick zu verschaffen. Wichtig ist auch, Entscheidungen nicht als Einzelfall zu betrachten, sondern strategisch zu denken und immer das Gesamtziel im Blick zu behalten.
CANCOM: Als Frau in einer Führungsposition – hat der Weltfrauentag für dich eine besondere Bedeutung?
Kristina: Der Weltfrauentag erinnert an all die Frauen, die sich für Gleichberechtigung eingesetzt haben und es noch immer tun. Ohne sie wäre ich heute nicht dort, wo ich bin. Leider ist Gleichberechtigung im Beruf heute immer noch ein Thema: Viele Frauen müssen sich zusätzlich beweisen. Das belastet sie, ist sehr schade und zeigt auch, dass sich noch viel ändern muss.
Ich persönlich erlebe das bei CANCOM nicht – ich werde als vollwertige Kollegin respektiert. Oft heißt es, ich sei als Frau in einer Führungsposition ein Vorbild. Doch für mich sind meine männlichen Kollegen die wahren Vorbilder, weil sie Gleichberechtigung ganz selbstverständlich leben. Ich muss mir keine Gedanken darüber machen, ob ich als Frau anders wahrgenommen werde. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle bei ihnen für diese Selbstverständlichkeit bedanken.
CANCOM: Was sind deiner Meinung nach die größten Herausforderungen für Frauen in Führungspositionen?
Kristina: Rollenklischees sind leider oft noch in den Köpfen verankert. Das fängt damit an, dass viele die Meinung vertreten, Frauen seien im Beruf weniger leistungsfähig, weil sie viele Dinge wie Familie, Beruf und Haushalt unter einen Hut bringen müssen. Davon sollten sich Frauen aber nicht beeinflussen lassen.
Ein weiteres Problem ist, dass Frauen oft unter dem Radar bleiben, weil sie sich nicht aktiv für Führungspositionen ins Spiel bringen und deshalb auch nicht befördert werden. Sie sollten sich stärker zeigen und präsenter sein.
CANCOM: Hat sich in der Hinsicht in der IT-Branche bereits etwas verbessert?
Kristina: Ja, es gibt Fortschritte – Unternehmen setzen zunehmend auf Programme zur Förderung von Frauen, und es gibt mehr Frauenkongresse, an denen ich auch regelmäßig teilnehme. Doch ich finde es schade, dass solche Programme überhaupt nötig sind – Gleichberechtigung sollte eine Selbstverständlichkeit sein.
CANCOM: Gibt es etwas, was du Frauen in der IT-Branche aber auch im allgemeinen beruflichen Kontext mit auf den Weg geben möchtest?
Kristina: Seid mutig, glaubt an euch und vergleicht euch nicht zu viel! Wer sich zu viele Gedanken macht, wird unsicher. Also einfach loslegen und machen!
CANCOM: Vielen Dank für die Einblicke in deinen Job und deine Sichtweise auf Frauen im Beruf.