Ein Gespräch mit Jessica Wolf, die erste Ansprechpartnerin am Empfang unserer Münchener Zentrale
Wer bei unserem CANCOM Standort in München durch die Tür kommt, trifft meist als erstes auf Jessica. Seit mehreren Jahren ist sie unser Organisationstalent am Empfang – und liebt genau das, was viele als stressig empfinden: Trubel und viele spontane Herausforderungen. Im Interview erzählt sie von ihrem ungewöhnlichen Weg von der Hotellerie in die IT-Welt, gibt Einblicke in ihren abwechslungsreichen Alltag am Drehkreuz des Unternehmens und verrät, welche kleinen Geschichten ihren Job so besonders machen.
10. September 2025
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Lesedauer: 8 min.
CANCOM: Jessica, du bist für viele das erste Gesicht, das sie bei CANCOM sehen. Magst du dich kurz vorstellen?
Jessica: Gerne! Ich bin seit 2018 Teil von CANCOM. Als Team Leader Front Office arbeite ich hier am Empfang und bin erste Ansprechpartnerin für Gäste, Kolleginnen und Kollegen sowie für Kunden und Partner. Mein Weg hierher war allerdings nicht ganz geradlinig. Ich habe zuerst eine Ausbildung zur staatlich geprüften Fremdsprachenkorrespondentin gemacht, danach noch eine zweite Ausbildung zur Hotelfachfrau.
Die Arbeit im Hotel – insbesondere an der Bar – hat bei mir voll ins Schwarze getroffen: Es war abwechslungsreich, spannend, ich hatte viel Kontakt mit Menschen und jeder Tag verlief anders. Ich liebe genau das – den Umgang mit Menschen, diese Dynamik und die Vielfalt. Insgesamt war ich sechs Jahre in der Hotellerie tätig – mit vollem Einsatz, allerdings mit wenig geregelten Arbeitszeiten, was sich irgendwann auf mein Privatleben ausgewirkt hat. Deshalb kam der Punkt, an dem ich bewusst entschieden habe: Ich brauche einen Job mit mehr Struktur, um wieder mehr Zeit für Familie, Freunde und Hobbys zu haben. Durch eine Freundin, die schon bei CANCOM am Empfang gearbeitet hatte, bin ich auf das Unternehmen aufmerksam geworden. Sie schwärmte immer vom Teamgeist, dem Freiraum und der Wertschätzung. Genau das war es, was ich gesucht habe – und sie hatte recht!
CANCOM: War der Wechsel von der Hotellerie in die IT-Welt für dich die richtige Entscheidung?
Jessica: Ja, definitiv. Anfangs war es natürlich eine Umstellung: keine lauten Barabende bis spät in die Nacht – sondern ein geregelter Büroalltag. Das war schon gewöhnungsbedürftig, aber im positiven Sinne. Nach zwei Monaten wusste ich: „Das ist mein Ding.“ Und heute bin ich überzeugt: Es war die beste Entscheidung für mein Leben. Gerade in den letzten Jahren mit Pandemie, Fachkräftemangel und generellen Unsicherheiten in Gastronomie und Hotellerie war ich unglaublich froh, bei CANCOM einen sicheren Arbeitsplatz zu haben. IT ist eine Branche mit Zukunft. Hier habe ich Stabilität, spannende Aufgaben und gleichzeitig eine ausgewogene Work-Life-Balance. Spätestens um 18 Uhr bin ich zuhause und meine Wochenenden gehören mir.
CANCOM: Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir am Empfang aus?
Jessica: Das Lustige ist: Einen richtig typischen Tag gibt es bei mir gar nicht. Der Empfang ist wie ein Drehkreuz – hier läuft alles zusammen. Morgens starte ich mit dem Checken meiner E-Mails, schaue mir die Raumbelegung an, bereite Besprechungsräume und Meetings vor. Außerdem verwalte ich den Fuhrpark, bearbeite Autoübergaben, bin für das Catering und die Post zuständig. Ich strukturiere meinen Tag bewusst in Stoßzeiten – morgens, mittags und nachmittags – da ist am meisten los, weil genau dann die viele Kolleginnen und Kollegen bei mir vorbeikommen. In diesen Phasen ist mein Platz eigentlich nie leer. Ich bin dann so etwas wie die Zentrale für alles. Deshalb ist der Job am Empfang wohl einer der spontansten, die es bei CANCOM gibt. Man muss auf alles und nichts vorbereitet sein. Zusammenfassend kann man sagen, dass man am Empfang überall seine Finger im Spiel hat. Und genau deshalb ist mein Arbeitsalltag so kunterbunt.
CANCOM: Bei all dem Trubel: Wie schaffst du es, gelassen zu bleiben?
Jessica: Um ehrlich zu sein: Nicht immer bleibe ich völlig entspannt oder zu hundert Prozent freundlich. Ich bin auch nur ein Mensch. Aber ich bleibe immer professionell und authentisch. Wenn gerade zu viel los ist, lasse ich das auch durchblicken. Dieses offenen Miteinander hilft enorm und die Leute schätzen diese Ehrlichkeit. Für mich ist das genau der Unterschied zwischen Mensch und Maschine: authentisch reagieren und Verständnis zeigen – das kommt an.
Dazu kommt mein großes Netzwerk bei CANCOM. Wenn zum Beispiel mal wieder eine Palette ohne konkreten Empfänger ankommt und am besten noch mitten im Weg steht, dann beginnt meine Detektivarbeit. Ich mache alle Kanäle auf, telefoniere und versuche einzuordnen, wo es hingehört. Dadurch löst sich irgendwann fast jedes Rätsel. Es hilft cool zu bleiben, wenn ich genau weiß, dass da jetzt ganz viele Kolleginnen und Kollegen sind, die mit mir versuchen herauszufinden, wo die Palette hingehört. Die Erfahrung zeigt: Alles regelt sich am Ende.
CANCOM: Wie wichtig ist dir der erste Eindruck und wie begrüßt du neue Kolleginnen und Kollegen?
Jessica: An den ersten Eindruck glaube ich nicht so sehr. Der erste Kontakt kann mal etwas holprig sein, weil z.B. gerade viel los ist. Deswegen finde ich den zweiten Eindruck mindestens genauso wichtig.
Mir liegt es am Herzen, dass sich alle willkommen fühlen. Deshalb gehe ich aktiv auf neue Kolleginnen und Kollegen zu, stelle mich vor und erkläre, dass ich bei Fragen immer da bin. Auch wenn ich nicht direkt helfen kann, weiß ich, wer es kann. Es geht darum, ein gutes Gefühl zu vermitteln. Ich versuche auch die familiäre Atmosphäre und die Kommunikation auf Augenhöhe, die hier am Standort gelebt wird, weiterzugeben.
CANCOM: Gibt es besondere Erlebnisse oder skurrile Geschichten, die dir im Kopf geblieben sind?
Jessica: Oh ja, es passieren oft Geschichten, die in Erinnerung bleibe und über die ich mit meinen Kolleginnen und Kollegen immer wieder schmunzeln oder lachen kann!
Eine schöne Geschichte war, als einmal ein älterer Herr zur Tür hereinkam. Es war ein sehr heißer Tag und sein Auto war direkt vor unserer Tür im Wendehammer einfach stehen geblieben, stand mitten im Weg und sprang nicht mehr an. Der Herr hatte kein Handy und war völlig aufgelöst. Wir haben den ADAC für ihn gerufen und damit das Auto nicht weiter im Weg stand, habe ich kurzerhand zwei Azubis und unsere Kollegen von der Hausverwaltung zusammengetrommelt, die das Auto von der Straße geschoben haben. Er war so dankbar, dass er am nächsten Tag noch einmal kam, um sich zu bedanken. Solche Erlebnisse bleiben im Herzen.
Und dann gibt es natürlich auch lustige Anekdoten, wie die kaputte Eingangstür, die sich einen Tag nicht mehr öffnen ließ. Leute sind anfangs beinahe dagegen gelaufen, weil sie automatisch davon ausgingen, dass sie sich öffnete. Ich habe den ganzen Tag „Vorsicht, Tür kaputt!“ gerufen und war am Abend heiser. Darüber lachen wir heute noch.
CANCOM: Was gefällt dir an deinem Job am meisten?
Jessica: Für mich ist mein Job mehr als ein Arbeitsplatz – es ist eine Bühne, ein Treffpunkt, ein Knotenpunkt. Ich liebe den Trubel, die Abwechslung und die Herausforderung, jeden Tag aufs Neue Lösungen zu finden. Außerdem schätze ich es sehr, dass ich mit so vielen tollen Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeite. Der Zusammenhalt auch abteilungsübergreifen ist einzigartig. Es sind ganz viele kleine Zahnräder, die ineinandergreifen und zusammenarbeiten. Bei mir kommt oft alles zusammen, jeder hat seinen Beitrag geleistet, dann funktioniert es und etwas Großes ist das Ergebnis. Das ist einfach schön. Wir treffen uns auch regelmäßig nach Feierabend – auf unserer Dachterrasse. Dort tauschen wir uns aus und lachen zusammen. Dabei entstehen viele kreative und coole Ideen, die dann allen oder auch nur mir weiterhelfen. Es ist ein schönes Gefühl, ein Teil eines großen Netzwerks zu sein, in dem sich die Menschen gegenseitig unterstützen.
Es gibt auch sehr viele Kolleginnen und Kollegen, die den Empfang und meine Arbeit schätzen und mir das auch zeigen. Manchmal kommt jemand einfach vorbei und stellt mir einen Kaffee auf den Tisch, wenn ich sehr beschäftigt bin, oder ich werde als „Chefin des Hauses“ bezeichnet – auch wenn das ja nicht stimmt. Das zeigt, wie sehr hier Wertschätzung gelebt wird.
CANCOM: Hast du ein Motto, das dich begleitet?
Jessica: Ja: „Think out of the box.“ Für mich heißt das: Um ein Ziel zu erreichen, braucht es kreative und manchmal ungewöhnliche Lösungsansätze. Ein Beispiel: Einmal musste ich ein Event-Paket verschicken, für das es einfach keinen passenden Karton gab. Meine Kollegin und ich haben kurzerhand Luftpolsterfolie genommen, es eingewickelt und komplett mit Klebeband fixiert – es sah am Ende aus wie eine eingewickelte Leiche. Seitdem ist das unser Running Gag, wenn sie wieder etwas zu verschicken hat: „Heute zwei Kartons und eine Leiche?“
Ich finde, genau das macht meinen Job aus: Pragmatismus, Kreativität und eine ordentliche Portion Humor. Und das Schönste: Man sammelt hier über die Jahre unzählige Geschichten, lacht gemeinsam, regt sich auch mal zusammen auf. Das macht es für mich auch aus, dass ich solche Geschichten erzählen kann, dass man sich deswegen gegenseitig aufzieht oder zusammen in Erinnerungen schwelgt.
CANCOM: Vielen Dank, dass du uns mit in deinen Arbeitsalltag genommen hast und deine besonderen Geschichten mit uns geteilt hast.