CANCOM: Stefanie, du warst einen ganzen Monat in unserem Office in Košice vor Ort. Was war der Anlass für diesen langen Aufenthalt?
Stefanie: Der Grund war meine neue Rolle: Im September letzten Jahres habe ich die Leitung des Premium Support Centers (PSC) bei CANCOM übernommen – mit rund 100 Mitarbeitenden eine ziemlich große Einheit. Ein kleiner Teil sitzt in München, der Großteil des Teams, inklusive aller meiner Managerinnen und Manager, ist jedoch in Košice. Zwar war ich vorher schon häufiger dort im Büro, aber das waren eher Kurzbesuche – vollgepackt mit Meetings und wenig Zeit für echte Begegnungen. Dieses Mal wollte ich es anders machen. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, einen ganzen Monat zu bleiben, um das Team richtig kennenzulernen, Vertrauen aufzubauen und die Arbeitskultur vor Ort zu erleben. Denn echte Zusammenarbeit entsteht nicht in Video-Calls – sie entsteht, wenn man zuhört, präsent ist und Beziehungen aufbaut. Ein Monat vor Ort hat mir genau das ermöglicht.
CANCOM: Wie verlief dein Weg in die IT – und zu CANCOM?
Stefanie: Eigentlich war IT nie mein Plan. Ich habe Bauingenieurwesen studiert und bin zunächst in einem Beratungsunternehmen gestartet. 2003 kam der Wechsel in die IT – ganz klassisch als Service Delivery Executive. Ich habe schnell gemerkt: Das ist mein Ding. Seitdem bin ich mit Leidenschaft dabei. Zu CANCOM kam ich vor fünf Jahren. Ich habe erst als Director Service Management und später als Director Service Deliver im Bereich Managed Services gearbeitet und bekam letztes Jahr die Chance, das PSC zu übernehmen. In meiner aktuellen Rolle verantworte ich alles außer Vertrieb – von der Gestaltung des Portfolios über die Einführung neuer Produkte bis hin zur strategischen Weiterentwicklung des Bereichs. Dabei ist es entscheidend, dass ich verstehe, wie das Team arbeitet und was es braucht – und genau deshalb war der Aufenthalt in Košice so wichtig.
CANCOM: Was genau macht das Premium Support Center?
Stefanie: Das Premium Support Center von CANCOM ist die zentrale Serviceplattform für professionellen IT-Support – rund um die Uhr über unseren Service Desk erreichbar. Es richtet sich an Unternehmen, die für den Betrieb ihrer komplexen IT-Infrastrukturen nicht über ausreichende interne Ressourcen oder das notwendige Fachwissen verfügen. Das Serviceportfolio umfasst erweiterten Herstellersupport, reaktiven Incident- und Change-Support sowie Betriebsunterstützung als skalierbare „verlängerte Werkbank“. Die standardisierten Services decken die Bereiche Netzwerk & Sicherheit, Cloud & Datacenter sowie Workplace ab. Darüber hinaus fungiert das Support Center als Zugangspunkt für Lifecycle Packages und Advisory-Leistungen, etwa Healthchecks durch erfahrene CANCOM Consultants. Ergänzt wird das Angebot durch integriertes Service-, Vertrags- und Asset-Management. Mit über 5.000 aktiven Verträgen betreuen wir derzeit mehr als 1.000 Kunden – zuverlässig, strukturiert und mit einem klaren Fokus auf Effizienz und Qualität.
CANCOM: Warum war es dir wichtig, dein Team in Košice für so einen langen Zeitraum zu besuchen, und wie hast du diese Zeit erlebt – beruflich und persönlich?
Stefanie: Beruflich war es ein großer Gewinn. Wenn ich eine neue Führungsrolle übernehme, geht es mir nie nur um Prozesse oder Zahlen. Ich möchte die Menschen dahinter verstehen – ihre Motivation, ihre Herausforderungen, ihre Ideen. Das geht nur, wenn man sich Zeit nimmt. Ich hatte einen festen Platz mitten im Team, nicht wie bei meinen kurzen Aufenthalten im Besprechungsraum. Das hat spontane Gespräche möglich gemacht – kurze Fragen, direktes Feedback, ein echtes Miteinander. Man spürt sofort: Wenn man sich kennt, kommuniziert man anders: klarer, unkomplizierter, menschlicher.
Auch privat war der Aufenthalt besonders. Was ich an Košice wirklich schätzte, ist, dass alles leicht zu erreichen ist. Ich konnte sogar zu Fuß ins Büro gehen. Die Menschen waren herzlich, offen und hilfsbereit, auch wenn es hier und da sprachliche Barrieren gab. Wenn ich zum Beispiel mit meinem Hund spazieren ging, war es nicht ungewöhnlich, dass jemand stehen blieb und ein Gespräch anfing. Auch architektonisch ist die Stadt faszinierend: Man kann immer noch den Nachhall der Geschichte spüren. Es gibt eine einzigartige Mischung aus alt und neu – historische Gebäude stehen direkt neben moderner Architektur – und diese Gegensätze erzeugen eine ganz besondere Atmosphäre.
CANCOM: Wie hast du das slowakische Team wahrgenommen?
Stefanie: Ich war beeindruckt. Die Kolleginnen und Kollegen dort sind sehr motiviert, denken lösungsorientiert und bringen viele eigene Ideen mit ein. Gerade die Pandemie-Zeit hat gezeigt, wie stark sie im Team agieren und kommunizieren können – trotz der Distanz. Es herrscht ein echter Teamspirit, gepaart mit einem gesunden Respekt gegenüber Führung, aber auch der Bereitschaft, Dinge kritisch zu hinterfragen und eigene Ideen einzubringen. Im Büro herrschte eine tolle Stimmung: offen, unterstützend, positiv. Diese Energie war ansteckend – man hat sie sofort gespürt, sobald man den Raum betreten hat.
CANCOM: Wie baut man in kurzer Zeit echtes Vertrauen auf – besonders als neue Führungskraft?
Stefanie: Man muss nahbar sein – nicht nur im beruflichen Kontext. Neben der Arbeit gab es gemeinsame Abende im Büro mit dem ganzen Team, Abendessen in kleinerer Runden oder einfach Gespräche in der Kaffeeküche. Manche Team-Mitglieder haben mich sogar zum Essen zu sich nach Hause eingeladen. Solche Begegnungen schaffen eine ganz andere Verbundenheit. Und diese wirkt sich direkt auf die Zusammenarbeit aus.
CANCOM: Und wie funktioniert die Zusammenarbeit jetzt – aus der Ferne?
Stefanie: Natürlich ist es anders, wenn man wieder zurück in Deutschland ist. Aber der persönliche Kontakt vor Ort hat eine starke Basis geschaffen. Ich habe regelmäßige virtuelle Meetings mit meinem Managementteam in Košice – je nach Thema wöchentlich, monatlich oder quartalsweise. Wir stimmen uns also eng ab und sind immer im Austausch. Darüber hinaus gibt es noch ein monatliches virtuelles Meeting der Leitungsebene – also aller Teamleiter und Manager und quartalsweise einen All-hands-Call.
CANCOM: Was hat dir und deinem Team der Monat in Košice gebracht? Planst du schon den nächsten Besuch?
Stefanie: Die Wochen in Košice waren für mich unglaublich wertvoll. Ich konnte echte Beziehungen aufbauen, die digital so nicht entstehen. Das Team hat mich mit offenen Armen empfangen, und wir konnten viele Themen direkt besprechen – informell, zwischen Tür und Angel, beim Kaffee. Diese Art von Austausch ist unbezahlbar. Darum bin ich auch alle zwei bis drei Monate für jeweils eine Woche vor Ort. Für den Herbst plane ich nochmal einen längeren Aufenthalt und da freue ich mich wieder sehr drauf.
CANCOM: Wie vereinbarst du deine Reisen mit deinem Privatleben in Deutschland?
Stefanie: Das ist im Endeffekt alles eine Frage der Organisation – und heutzutage ist man überall gut erreichbar. Meine Tochter ist fast erwachsen, sodass wir telefonieren oder schreiben können, wenn ich unterwegs bin. Das war früher herausfordernder, als sie noch kleiner war. Damals haben die Großeltern unterstützt. Dieses Mal hat sie mich in ihren Ferien besucht. Für unseren Hund haben wir ausreichend Hundesitter, auf die wir zurückgreifen können. Ihn habe ich den Monat aber mitgenommen.
CANCOM: Vielen Dank, dass du uns diese Einblicke in deine Zeit in Košice gegeben hast.