CANCOM: Wie bist du zu CANOM gekommen?
Eva: Ursprünglich komme ich aus dem Controlling- und Finance-Bereich. Während meiner Zeit in einem Beratungsunternehmen arbeitete ich eng mit den Entwicklern zusammen – und hatte so erste Berührungspunkte mit verschiedenen Technologien. Die Schlüsselrolle als Schnittstelle zwischen Technologie und Kunde hat mich so begeistert, dass ich mich schließlich komplett auf den IT-Vertrieb fokussierte. Vor zwei Jahren bin ich dann zu CANCOM gekommen, um noch technischer zu werden. Zunächst als Solution Sales Managerin, später wechselte ich ins Competence Center Cloud und Datacenter, wo ich mich heute mit Themen rund um KI-Infrastrukturen beschäftige – und das ist genau mein Ding.
CANCOM: Was gefällt dir an deiner Arbeit besonders gut?
Eva: In meinem Bereich im Competence Center, identifiziere und analysiere ich die wichtigsten Hersteller, Lösungen und Services, bereite diese Informationen für unseren Vertrieb auf und unterstütze bei Bedarf auch in Kundenterminen. Außerdem helfe ich bei der Angebotserstellung, arbeite an strategischen Konzepten und breche diese herunter auf die passende Lösung, sodass der Vertrieb und der Fachvertrieb diese verkaufen können. Diese Vielfalt macht meinen Job unglaublich abwechslungsreich und genau das gefällt mir so gut. Außerdem ist CANCOM in der KI-Entwicklung und -Bereitstellung schon sehr weit. Genau das macht meinen Job so spannend, weil ich das Thema KI aktiv mitgestalten und an Trends mitarbeiten darf.
CANCOM: Hat KI deine eigene Arbeitsweise bereits verändert?
Eva: Ja, auf jeden Fall. KI erleichtert mir viele Aufgaben, auch wenn sie meinen Alltag noch nicht komplett verändert hat. Es gibt immer wieder Aufgaben, bei denen ich durch den Einsatz von KI mehrere Stunden Zeit spare. Ein Beispiel: Wenn ich nach einem Meeting nur Stichpunkte notiert habe, erstellt mir Microsoft Copilot daraus eine strukturierte und vollständige Zusammenfassung. Das ist unglaublich hilfreich – dennoch sehe ich Potenzial, die Effizienz weiter zu steigern. Unsere interne KI-Abteilung arbeitet kontinuierlich daran, praxisnahe Use Cases im Unternehmen umzusetzen. Dazu gehören Projekte wie eine automatisierte Angebotserstellung oder der Einsatz von Ausschreibungsagenten, die Routineprozesse intelligent unterstützen. Der große Vorteil: Das Rad muss nicht jedes Mal neu erfunden werden – viele Aufgaben lassen sich mit Hilfe von KI deutlich schneller und standardisierter abwickeln.
Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Bereiche, in denen ich mir künftig Unterstützung durch KI wünsche. Noch ist die Technologie nicht an dem Punkt, an dem sie uns in allen Arbeitsprozessen umfassend entlastet. Aber die Entwicklung schreitet schnell voran und ich bin überzeugt, dass KI unsere Arbeitswelt in den nächsten Jahren noch deutlich stärker prägen wird.
CANCOM: Wie wird sich die Rolle von Fachkräften durch KI verändern?
Eva: KI wird vor allem Routine- und Standardaufgaben übernehmen – also Tätigkeiten, die viel Zeit kosten, aber wenig kreativen Mehrwert bieten. Dadurch gewinnen Fachkräfte mehr Freiraum für strategische, kreative oder zwischenmenschliche Aufgaben. Ich sehe KI daher nicht als Bedrohung, sondern als wertvolle Unterstützung. Sie entlastet gezielt bei repetitiven Tätigkeiten und sorgt dafür, dass wir uns auf komplexe und spannendere Aufgaben konzentrieren können. Das steigert die Motivation und Zufriedenheit, weil man mehr Wirkung erzielt und die eigenen Stärken besser einsetzen kann.
CANCOM: Was ist nötig, um das Vertrauen in KI-Systeme zu stärken?
Eva: Es ist wichtig, dass wir interne KI-Tools wirklich in unseren Arbeitsalltag integrieren. Nur wenn wir regelmäßig damit arbeiten, ausprobieren und auch spielerisch neue Funktionen testen, können wir verstehen, was KI tatsächlich leisten kann und wie sie uns konkret unterstützt. Wenn man selbst von einer Technologie überzeugt ist und sie regelmäßig nutzt, entsteht Authentizität. Diese Begeisterung überträgt sich automatisch – und genau so gewinnt man auch das Vertrauen von Kunden: durch eigene Erfahrung, greifbare Ergebnisse und den sichtbaren Mehrwert im täglichen Arbeiten.
Bei CANCOM gibt es neben unseren internen Tools, wie zum Beispiel der Microsoft Copilot, einen sogenannten Demo Hub. Dort werden unterschiedliche Anwendungsfälle vorgestellt, die sehr anschaulich zeigen, wie vielfältig und hilfreich Künstliche Intelligenz im Arbeitsalltag eingesetzt werden kann. Durch solche Plattformen bekommen Mitarbeitende ein besseres Verständnis dafür, was KI tatsächlich leisten kann – und das nicht nur theoretisch, sondern ganz praktisch.
CANCOM: Hast du Tipps, wie man sich intensiver mit KI beschäftigen kann?
Eva: Podcasts sind eine tolle Möglichkeit, um sich regelmäßig mit dem Thema Künstliche Intelligenz auseinanderzusetzen und informiert zu bleiben. Sie lassen sich leicht in den Alltag integrieren, zum Beispiel beim Autofahren. Ich empfehle, mindestens ein bis zwei KI-Podcasts pro Woche zu hören, weil sich der Markt so schnell verändert. Besonders spannend finde ich das KI-Briefing vom Handelsblatt, das wöchentlich erscheint und in etwa zehn Minuten die wichtigsten Updates liefert. Auch Heise Online bietet regelmäßig interessante KI-News. Wer lieber Videos schaut, findet auf YouTube unter Begriffen wie „KI aktuell“ viele gute Beiträge mit praxisnahen Beispielen. Wichtig ist, dranzubleiben – wer sich kontinuierlich informiert, erkennt Trends früh und kann Chancen besser nutzen.
CANCOM: Gibt es einen KI-Trend, der dich persönlich begeistert?
Eva: Mich fasziniert aktuell besonders das sogenannte Vibe Coding. Dabei erstellt KI eigenständig Programmiercodes auf Basis einfacher Befehle bzw. Prompts. Man beschreibt der KI zum Beispiel: „Ich möchte eine App, über die Kunden Geburtstagstorten bestellen können.“ Die KI generiert dann den Code, entwirft die Benutzeroberfläche und passt das Design an – alles in kürzester Zeit. Dieses Konzept begeistert mich, weil es Softwareentwicklung demokratisiert: Menschen ohne Programmierkenntnisse können Ideen direkt umsetzen. Das spart enorm viel Zeit und eröffnet neue kreative Möglichkeiten.
CANCOM: Vielen Dank für das Interview und die persönlichen Einblicke.
Den ersten Teil des Interviews findet ihr hier.