Interview mit unserem Key Account Manager Werner zum Uni Würzburg Projekt
Gemeinsam mit der Julius-Maximilians-Universität Würzburg hat CANCOM mit „Julia 2“ ein KI-Cluster aufgebaut, das neue Maßstäbe für Forschung und Lehre setzt. Unser Kollege und Key Account Manager Werner Wiesinger war von Anfang an dabei. Im Interview erzählt er, was das Projekt so besonders macht, wo die Herausforderungen lagen und warum er für den Bildungsbereich brennt.
5. August 2025
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Lesedauer: 8 min.
CANCOM: Erzähl uns zunächst etwas über deinen Weg zu CANCOM. Wie bist du in der IT-Welt gelandet – und was begeistert dich daran?
Werner: Ich bin seit mittlerweile 18 Jahren im IT-Vertrieb unterwegs – mit einem klaren Fokus auf öffentliche Auftraggeber. Angefangen habe ich meine Karriere bei einem IT-Hersteller, danach ging es in ein großes Systemhaus. Seit acht Jahren bin ich nun Teil des Team CANCOM. Hier verantworte ich als Key Account Manager im Bereich Public-Education die Betreuung von Hochschulen und Universitäten in ganz Bayern. Darüber hinaus gehören auch zwei Kliniken und ein großes Versicherungsunternehmen zu meinem Kundenstamm. Mein Steckenpferd ist aber der Bildungsbereich. Hier berate ich Kunden ganzheitlich zum CANCOM Produktportfolio. Ich war zum Beispiel Ansprechpartner für den bayernweiten Rahmenvertrag „Server 2025“, der für viele Universitäten und Hochschulen abgeschlossen wurde.
CANCOM: Gibt es ein Projekt, das für dich und CANCOM besonders heraussticht?
Werner: Ja, absolut – das High-Performance-Computing-Projekt „Julia 2“ an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Die Uni ist seit vielen Jahren ein wichtiger Partner für CANCOM, und bei diesem Projekt konnten wir Ende 2024 gemeinsam mit unseren Technologieherstellern etwas wirklich Beeindruckendes umsetzen. Dabei ging es um den Aufbau eines neuen Hochleistungsrechners für den Bereich Künstliche Intelligenz. Dieses sogenannte KI-Cluster ist zukunftsweisend für Forschung und Lehre – besonders in Feldern wie Machine Learning und Deep Learning. Als strategischer IT-Dienstleister und KI-Partner haben wir zusammen mit Dell, Vertiv, Intel, AMD und weiteren Partnern die Planung, Umsetzung und Inbetriebnahme begleitet. Das Ergebnis ist ein leistungsstarkes und zukunftssicheres System, mit dem die Uni komplexe KI-Projekte effizient durchführen kann. Die Lösung ist nicht nur extrem leistungsstark, sondern perfekt auf die individuellen Anforderungen der Universität zugeschnitten.
CANCOM: Wie groß war das Projekt – und was steckt technisch dahinter?
Werner: Das Projekt war für den öffentlichen Forschungssektor riesig – nicht nur von der Technik her, sondern auch organisatorisch. Allein die Anschaffungskosten lagen bei rund vier Millionen Euro. Bei CANCOM waren allein 15 Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Bereichen beteiligt – vom Vertrieb bis zum technischen Projektteam. Auch unsere Partner spielten eine zentrale Rolle. Als wir am 24. Dezember 2022 die Nachricht bekamen, dass wir den Zuschlag für das Projekt erhalten, war das für uns ein tolles Weihnachtsgeschenk.
Technisch gesehen steckt einiges dahinter. Wir reden hier von zwölf IT-Schränken, bestückt mit den neuesten Servern, 160 Hochleistungs-Grafikkarten und einem Netzwerksetup, das keine Wünsche offenlässt. Diese Komponenten bringen eine Rechenleistung von 90.500 GigaFlops pro Karte sowie ein 1,8 Petabyte großer Festplattenspeicher mit. Die Kühlung war dabei eine besondere Herausforderung: So viel Power erzeugt natürlich jede Menge Abwärme. Deshalb wurde ein ausgeklügeltes Wasserkühlsystem installiert, samt großer Kühlaggregate auf dem Uni-Gelände. Um Platz zu schaffen, musste sogar eine Bushaltestelle verlegt werden. All das zeigt, wie groß und besonders dieses Vorhaben war – und wie viel Planung und Teamarbeit dahintersteckt.
CANCOM: Welche Herausforderungen musstet ihr im Projektverlauf noch meistern?
Werner: Wie bei vielen Großprojekten hatten auch wir mit Hürden zu kämpfen. Durch die angespannte geo-politische Lage kam es zu Lieferengpässen – besonders bei Hardwarekomponenten wie den Grafikkarten. Auch der Ausbau der Räumlichkeiten zog sich länger hin als geplant. Aber dank enger Abstimmung mit allen Beteiligten – intern wie extern – konnten wir alles gut auffangen. Am Ende des Tages hat alles super funktioniert und wir konnten das Projekt im November letzten Jahres feierlich einweihen – mit über 100 Gästen aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Presse. Ein echtes Highlight!
CANCOM: Was bedeutet dieses Projekt für dich persönlich, aber auch für CANCOM?
Werner: Für mich ist es ein echter Meilenstein in meiner beruflichen Laufbahn. Solche Großprojekte gewinnt man nicht einfach so – da braucht es Vertrauen, Erfahrung und vor allem eine langfristige Kundenbeziehung. Das ist das Ergebnis vieler Jahre enger Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg.
Für CANCOM ist es eine starke Referenz im KI-Bereich. Es beweist, dass wir komplexe IT-Projekte nicht nur stemmen, sondern dabei auch echte Mehrwerte für Forschungseinrichtungen schaffen.
CANCOM: Was reizt dich an der Arbeit im Bildungsumfeld?
Werner: Die Digitalisierung von Bildungseinrichtungen ist eine gesellschaftlich sehr wichtige Aufgabe. Wir sehen jeden Tag in den Nachrichten, wie es um die Schulen und Bildung in Deutschland bestellt ist – es gibt hier noch viel Nachholbedarf und gleichzeitig so viel Potenzial. Wenn wir es schaffen, Schulen, Universitäten und Hochschulen mit zukunftssicherer Technologie auszustatten, schaffen wir die Grundlagen für exzellente Forschung und Lehre. Und ich finde es großartig, da mit meiner Arbeit konkret mitwirken zu können – sei es durch individuelle Beratung, die richtige Auswahl von Hardware oder durch die Entwicklung passender IT-Infrastrukturen. Das neue KI-Cluster an der Uni Würzburg zeigt, wie unsere Erfahrung im Bereich Künstliche Intelligenz dabei hilft, digitale Lösungen zu entwickeln, die Forschungseinrichtungen wirklich weiterbringen.
CANCOM: Was ist in deinem Arbeitsalltag besonders wichtig?
Werner: Ein wesentlicher Bestandteil meiner Arbeit ist der persönliche Kontakt zu meinen Kunden. Ich bin in ganz Bayern unterwegs – von Aschaffenburg bis südlich von München – und betreue meine Kunden direkt vor Ort. Das geht weit über den Verkauf von Hardware hinaus. Es geht darum, maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln. Gerade bei Themen wie Rechenzentren, KI oder High Performance Computing ist der enge Austausch und Kommunikation sehr wichtig: genau hinhören, den Kunden verstehen und aus unserem umfangreichen CANCOM Portfolio die passende Lösung finden. Dabei ist Teamarbeit das A und O – sei es mit dem Kunden oder intern mit Kolleginnen und Kollegen aus Vertrieb, Technik oder Logistik.
CANCOM: Und ein Blick in die Zukunft: Welche Themen werden deiner Meinung nach besonders wichtig?
Werner: Ein großes Thema ist ganz klar die Energieversorgung. Rechenzentren und Hochleistungsrechner haben einen enormen Strombedarf – viele Standorte stoßen da an ihre Grenzen. Mobile Rechenzentren in Containern sind hier eine Lösung, da sie dort aufgestellt werden können, wo ausreichend Strom vorhanden ist. Außerdem müssen wir uns viel stärker mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen – etwa darüber, wie die entstehende Abwärme sinnvoll genutzt werden kann, zum Beispiel zur Beheizung öffentlicher Gebäude oder Schwimmbäder. Das Potenzial ist da – wir müssen es nur klug nutzen.
CANCOM: Vielen Dank für die spannenden Einblicke in dieses Großprojekt! Weitere Details bekommt ihr hier.