Marcel Reifenberger
Tipps von unserem Chief Information Security Officer Marcel Reifenberger
Die Weihnachtszeit ist für viele von uns eine Zeit der Freude, des Beisammenseins, aber auch des Schenkens. Darum wird gerade in der Vorweihnachtszeit viel online geshoppt. Genau die richtige Zeit für Cyberkriminelle, um ahnungslose Verbraucher ins Visier zu nehmen und ihr Unwesen zu treiben: Sie versuchen, persönlichen Daten, Geld oder Identitäten zu stehlen. Welche aktuellen Betrugsmaschen dieses Jahr besonders angesagt sind und wie ihr euch davor schützen könnt, erklärt euch unser Chief Information Security Officer Marcel Reifenberger in seinem Gastbeitrag.
20. November 2024
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Lesedauer: 7 min.
In der Vorweihnachtszeit häufen sich bestimmte Cyberbedrohungen, die es besonders auf Menschen abgesehen haben, die auf Schnäppchenjagd sind oder auf den letzten Drücker ihre Weihnachtseinkäufe erledigen. Leider bringt das nicht nur spontane Glücksgriffe mit sich, sondern birgt auch Risiken. Die größten Gefahren, auf die ihr beim Online-Shoppen besonders achten solltet, findet ihr hier:
Ein beliebtes Mittel von Cyberkriminellen sind Fake Shops – gefälschte Online-Shops, die oft in Suchmaschinen ganz oben unter „gesponsert“ angezeigt oder in sozialen Medien beworben werden, um Kunden in die Falle zu locken. Das Fatale: Die Seiten sehen oft genauso aus wie die offiziellen Seiten bekannter Händler und locken mit unschlagbaren Schnäppchen. Das Ziel der Cyberkriminellen ist es, Verbraucher dazu zu bringen, eine Bestellung aufzugeben und mit Kreditkarte zu bezahlen. Das Geld wird eingezogen, doch die Ware kommt nie oder in minderwertiger Qualität an, weil es den vermeintlich seriösen Shop in Wirklichkeit gar nicht gibt. Doch nicht nur das: Die Betrüger verwenden außerdem die Kreditkartendaten für weitere illegale Transaktionen oder verkaufen diese sogar an andere weiter.
So schützt ihr euch:
Besonders über soziale Medien wie Facebook, Instagram oder TikTok werden in der Vorweihnachtszeit vermeintliche Trend-Produkte zu Schnäppchenpreisen angeboten, die nicht selten durch gefälschte Videos von Prominenten oder Influencern beworben werden. Dubiose Verkäufer möchten Verbraucher dazu bringen, auf einen Link zu klicken, der sie zu einer Website führt, wo das Produkt gekauft werden kann. Nach Eingabe aller wichtigen Daten erhalten die Käufer zwar das bestellte Produkt, zahlen jedoch einen hohen Preis. Denn ihre persönliche Daten können später für weitere Betrugsversuche, gezielte Werbung oder Manipulation genutzt werden.
So schützt ihr euch:
Phishing-E-Mails sind eine der häufigsten Cyberbedrohungen in der Weihnachtszeit. Diese gefälschten Mails wirken, als kämen sie von bekannten Online-Shops wie beispielsweise Amazon und enthalten oft verlockende Geschenkideen zu attraktiven Preisen. Per Klick auf den Angebotslink gelangen potenzielle Käufer direkt auf die Anmeldeseite des Shops, der zwar täuschend echt wirkt, jedoch eine Fälschung ist. Wer darauf hereinfällt und seine Zugangsdaten und andere sensible Informationen eingibt, macht nicht seinen Liebsten, sondern Kriminellen ein Geschenk – denn diese nutzen die erlangten Informationen und tätigen Einkäufe auf Kosten unwissender Nutzer.
So schützt ihr euch:
Nachhaltigkeit ist wichtig. Viele entscheiden sich deshalb für den Kauf gebrauchter Elektronik. Doch gerade bei technikbasierter Second-Hand-Hardware wie z.B. Babyfons und -kameras oder Elektrospielzeug besteht die Gefahr, dass diese manipuliert wurden. Cyberkriminelle können die Firmware – die sogenannte Brücke zwischen Hardware-Produkt und Software-Funktionalität – solcher Geräte überspielen, um Zugriff darauf zu erhalten und persönliche Daten auszuspähen. Babys, die wir wie unseren Augapfel schützen, können damit über Babyfon und -kamera beobachtet werden. Sogar Videos werden aufgenommen und weiterverkauft oder die Sprachfunktion des Babyfons wird aktiviert und die Babys mutwillig erschreckt.
So schützt ihr euch:
Cyberangriffe sind nicht nur in der Weihnachtszeit eine ernstzunehmende Gefahr. Mit ein wenig Vorsicht und gesundem Menschenverstand kann sich jedoch jeder vor den meisten dieser Bedrohungen schützen. Bleibt wachsam und informiert euch regelmäßig über aktuelle Bedrohungen, um nicht in die Falle von Cyberkriminellen zu tappen. Ich hoffe, dass euch diese Tipps geholfen haben, und ihr ein sicheres und frohes Weihnachtsfest verbringen könnt.